Publication Elektromagnetische Felder – bilden sie ein kardiovaskuläres Risiko?

Découvrez tous les publications

Publication - Santé

Parizek, D., Visnovcova, N., Hamza, K. et al.

In dieser Studie untersuchten die Autoren die Auswirkungen von hochfrequenten elektromagnetischen Feldern (HF-EMF) (WLAN, 4G) auf die Herzfrequenzvariabilität (oder HFV, die Zeit zwischen aufeinanderfolgenden Herzschlägen) bei gesunden Freiwilligen. Der Rhythmus eines gesunden Herzens ist nicht ganz regelmäßig. Er variiert je nach verschiedenen Faktoren, wie Körperbewegung oder körperlichem und mentalem Stress. Die HFV gibt Information über die Aktivität des autonomen Nervensystems. Das autonome Nervensystem reguliert die Funktion der inneren Organe. Es handelt sich um eine unfreiwillige Kontrolle, d.h. dass wir sie unter normalen Bedingungen nicht bewusst kontrollieren. Es ist in zwei Teile geteilt, das sympathische Nervensystem und das parasympathische Nervensystem. Die Aktivierung des sympathischen Nervensystems bereitet den Organismus auf Aktion vor. Als Reaktion auf Stress wird es beispielsweise zu einer Beschleunigung des Herzschlags führen. Umgekehrt entspricht die Aktivierung des parasympathischen Nervensystems einer Erholungsreaktion.

Die Autoren setzten eine Gruppe von dreißig gesunden Personen in Brusthöhe HF-EMF aus. Die Expositionsperioden und Kontrollperioden (keine Exposition) dauerten je 5 Minuten. Die Studie wurden folgenderweise ausgeführt: Eine Kontrollperiode, anschließend eine Periode von Exposition 2400 MHz gegenüber, anschließend eine Kontrollperiode, eine Periode von Exposition 2600 MHz gegenüber und schließlich eine Kontrollperiode. Die HFV wurde während aller Perioden (Kontrolle/Exposition) gemessen, sowie andere Parameter, wie Blutdruck, Gewicht, Länge, usw.

Die Autoren merkten eine Variation des Herzschlags bei den gesunden Versuchspersonen, die HF-EMF exponiert worden waren. Anhand ihrer Messungen fanden sie eine Zunahme in sympathischer Aktivität und eine Abnahme in parasympathischer Aktivität des autonomen Nervensystems.

Die Autoren schlussfolgerten, dass HF-EMF eine schädliche Auswirkung auf das autonome Nervensystem und demzufolge auf die Herzschlagregulierung haben. Sie meinen, dies würde zu einem Risiko von Problemen mit dem Herz und Blutgefäßen, sogar bei gesunden Versuchspersonen, führen.

Diese Studie hat erhebliche methodologische Einschränkungen. Die Experimente wurden ja nur einmal für jeden Teilnehmer ausgeführt. Die in dieser Studie gemessenen Parameter können jedoch von vielen Faktoren beeinflusst worden sein, zum Beispiel von Stress, Müdigkeit, usw. Es ist also möglich, dies habe die Ergebnisse beeinflusst. Überdies meldeten die Autoren, dass das Ort der Experimente, nicht gegen andere EMF-Quellen geschützt war, wodurch wir ihre Anwesenheit und ihren Einfluss auf die Messungen und mithin auf die Ergebnisse der Studie, nicht ausschließen können. Daneben wurden die Experimente nicht doppelblind ausgeführt, weil die Teilnehmer ausführlich über den Verlauf des Testes informiert wurden und auch die Forscher scheinbar in jeder Phase der Tests über den exponierten/nicht exponierten Status unterrichtet waren. Wiederum konnte dies einen Einfluss auf die gemessenen Parameter mit Bezug auf eine bestimmte Angst, zum Beispiel infolge der Expositionssituation, gehabt haben.

Unter Berücksichtigung der vielen Probleme in der angewandten Methode, kann aufgrund der Ergebnisse dieser Studie nicht geschlussfolgert werden, dass HF-EMF eine schädliche Auswirkung auf die HFV haben. Es muss weitere Forschung, mit einer besseren Methode, durchgeführt werden, um die Auswirkungen von HF-EMF auf die Herzfrequenzvariabilität zu bewerten.