Für ihre Untersuchung exponierten die Autoren 40 Ratten EMF auf 1800 MHz, die von zwei kommunizierenden Handys gesendet wurden. Die Autoren verteilten diese Ratten in vier Gruppen: drei (für eine verschiedene Dauer) exponierte Gruppen und eine Kontrollgruppe, d.h. nicht EMF exponiert. Die Konzentrationen der verschiedenen, mit der Schilddrüsenfunktion zusammenhängenden Hormone und eines Moleküls, das die Bildung von ROS verursachen kann, Malondialdehyd, wurden im Blut (Serum) analysiert. Auch die MCT8-Konzentration im Gehirn der Ratten wurde gemessen.
Die von den Forschern beobachteten Ergebnisse zeigten im Vergleich mit der Kontrollgruppe eine signifikante Abnahme der mit der Schilddrüsenfunktion zusammenhängenden Hormone, die nach Exposition der Ratten gegenüber EMF auf 1800 MHz im Blut gemessen wurden. Eine Zunahme des mit der ROS-Bildung zusammenhängenden Moleküls und eine Abnahme von MCT8 wurden nach der Exposition gegenüber EMF beobachtet. Den Autoren nach stellt sich aus ihren Ergebnissen heraus, dass die Exposition gegenüber von den Handys herkommenden EMF auf 1800 MHz schädliche Auswirkungen auf die Schilddrüsenfunktion hat.
Obwohl die Autoren eine Kontrollgruppe von Tieren benutzten, was dafür wichtig ist, zu garantieren, dass es keine Auswirkungen infolge anderer Parameter des Experiments gibt, ist es wichtig darauf hinzuweisen, dass diese Studie einige methodologische Einschränkungen hat. In dieser Studie fehlen verschiedene Qualitätskriterien. Das angewandte Expositionssystem ist nämlich nicht gediegen wegen der fehlenden Kontrolle der EMF-Quantität, der die Ratten tatsächlich exponiert worden sind. Außerdem ist die Temperatur der Tiere nicht kontrolliert worden. Dies ist problematisch, denn eine Temperaturschwankung zum Beispiel könnte auch eine Rolle in der Hormonausscheidung spielen. Darüber hinaus wurden die Tests nicht blind durchgeführt, d.h. ohne dass die Forscher wussten, ob die Ratten exponiert oder nicht exponiert waren. So hätte eine wichtige Einschränkung beseitigt werden können, nämlich den, sogar unerwünschten, Einfluss des Forschers auf die Ergebnisse.
Die Schlussfolgerung ist, dass die Einschränkungen dieser Studie es nicht ermöglichen, Schlussfolgerungen zu der Auswirkung der von Handys herkommenden elektromagnetischen Felder auf die menschliche Gesundheit zu ziehen.